FAQ

Das Programm Sustainable Textiles Switzerland 2030 unterstütz AkteurInnen im Schweizer Textil- und Bekleidungssektor dabei, entlang ihrer gesamten Wertschöpfungsketter sozial und umweltverträglich zu handeln und transparente Nachhaltigkeitskriterien in ihre Organisation zu integrieren. Das Ziel ist ein nachhaltigerer Schweizer Texil- und Bekleidungssektor bis 2030.

Die wichtigsten Fragen rund um das Programm beantworten wir Ihnen hier. Für weitere Fragen, schreiben Sie uns gerne an .

Allgemeine Fragen zum Programm STS 2030

Wer kann eine Verpflichtung abgeben?
  • Unternehmen im Schweizer Textil- und Bekleidungssektor
    • Internationale Unternehmen, die in der Schweiz verkaufen
    • Unternehmen mit Schweizer Standort
  • Beschaffungsstellen für Textilien und Bekleidung
    • Private Beschaffungsstellen
    • Öffentliche Beschaffungsstellen der Gemeinden, Städte, Kantone und des Bundes
Was beinhaltet die Verpflichtung?

Mit einer Verpflichtung bestätigen die AkteurInnen, dass sie Massnahmen ergreifen werden, um das Erreichen folgender Ziele sicherzustellen:

  1. Reduktion der Treibhausgasemissionen.
  2. Förderung fairer Löhne und menschenwürdiger Arbeit für Alle.
  3. Förderung innovativer Geschäftsmodelle hin zur Kreislaufwirtschaft.
  4. Transparenz, um sicherzustellen, dass nachhaltige Einkaufsentscheidungen getroffen werden können.

Die detaillierten Ziele und Etappenziele, die erfüllt werden mussen sind im Dokument STS2030_Roadmap ersichtlich.

Welches sind die Vorteile einer Verpflichtung?
  • Synergien durch eine einheitlich Zielsetzung aller MarktakteurInnen
  • Unterstützung bei der Umsetzung von Massnahmen zur Zielerreichung
  • Gemeinsame Kommunikation mit dem gesamten Bekleidungs- und Textilsektor der Schweiz als Teil einer Bewegung
  • Nachfrageförderung für nachhaltige Textilien (B2B/B2C)
  • Messbarkeit der Ziele für die eigenen Kommunikationsaktivitäten
  • Einnahme einer Vorreiterrolle und Übernehmen von Selbstverantwortung
  • Stärkung eines positiven Branchenimages gegenüber Bund, NGO und Konsumierenden
Welche Kosten beinhaltet eine Verpflichtung?
  • Mitglieder der Verbände bezahlen eine Gebühr von 450 CHF exkl. MWSt. pro Jahr.
  • Nicht- Mitglieder der Verbände bezahlen einen umsatzbasierten Betrag (circa 1`500 – 10`000 CHF exkl. MwSt. pro Jahr).
  • Stellen der öffentlichen Beschaffung bezahlen einen Pauschalbetrag von 450 CHF exkl. MWSt. pro Jahr.

Mögliche weitere Kosten:

  • Interne Kosten z.B. für Weiterbildungen von Mitarbeitenden zur erfolgreichen Umsetzung und Interaktion mit dem Programm
  • Unterstützung der nachfrageorientierten Initiative «reflect your style» 2022+ in Form eines Beitrages oder einer Sachspende.
  • Beiträge an internationale Partnerinitiativen oder Standards, falls diese für die Umsetzung gewählt werden
  • Messung der Baseline & Zielerreichung mittels Tools oder Beratungsangeboten von Dritten
Was passiert, wenn Ziele nicht eingehalten werden können?

In einem ersten Schritt werden die verpflichteten AkteurInnen aufgefordert, einen Verbesserungsplan vorzulegen oder sofortige Massnahmen zur Zielerreichung zu ergreifen. Werden von den AkteurInnen innerhalb von 3 Monaten keine solchen Massnahmen vorgelegt, erfolgt der Ausschluss vom Programm.

Fragen zur Umsetzung des Programms STS 2030

Muss ich mich allen vier Zielen gleichzeitig verpflichten oder kann ich auch einzelne auswählen?

Verpflichtete AkteurInnen müssen sich allen vier Zielen von STS 2030 verpflichten. Es ist nicht möglich, sich nur einzelnen Zielen zu verpflichten und so Teil von STS 2030 zu werden.

Ich bin ein Handels-/Retailunternehmen mit einer Eigenmarke. Muss ich die Ziele auch für die eingekauften Marken erfüllen?

Handels-/Retailunternehmen mit einer Eigenmarke haben die Möglichkeit, sich auch nur mit der Eigenmarke zu verpflichten. Bei der Kommunikation zur Verpflichtung muss dies jedoch für Konsumierende jederzeit klar ersichtlich sein. Längerfristig müssen aber auch für die eingekauften Marken strategische Nachhaltigkeitsschwerpunkte angestrebt und diese in der Nachhaltigkeitsstrategie kommuniziert werden.

Ich bin ein öffentlicher Beschaffer/ Beschafferin und kann aufgrund Projektausschreibungen keine langjährigen Lieferanten aufbauen. Kann ich mich trotzdem zu den Zielen verpflichten? Falls ja, wie?

Ja. Wenn eine öffentliche Beschaffuntsstelle nachweisen kann, dass langjährige Partnerschaften nicht möglich sind, kann das Ziel angepasst werden.

Es gibt keine Standards, welche über «tier 1» hinausgehen. Wie kann ich die gesamte Lieferkette kontrollieren?

Die Kontrolle der gesamten Lieferkette ist ein Entwicklungsprozess, welcher in den nächsten Jahren durch die aktuell stattfindende Entwicklungen bei digitalen Tools und Datensatzstandards unterstützt wird. Zu Beginn kann es ausreichend sein, mit Standards für «tier 1» zu arbeiten und von «tier 1» aus dann risikobasiert weiter in die Lieferkette hinein zu arbeiten.

Kritische Fragen rund um das Programm STS 2030

Für eine soziale und umweltverträgliche Textilindustrie braucht es verbindliche, gesetzliche Regeln und Zielvorgaben für alle AkteurInnen. Das Programm STS 2030 basiert jedoch auf einer freiwilligen Verpflichtung. Reicht das?

STS 2030 hat klare Ziele und Massnahmen in der Roadmap zusammengestellt und versucht, den Wandel somit voranzutreiben. Wir sind der Überzeugung, dass dieser auch aus der Branche kommen kann und nicht nur aus der Politik.

Wie verhindert das Programm Greenwashing?

Die verpflichteten AkteurInnen haben sich für die Erreichung der Ziele und Massnahmen von STS 2030 verpflichtet und arbeiten daran, diese umzusetzen. Die Zeitspannen für das Erreichen der Massnahmen sind in der Roadmap transparent aufgelistet. Wenn keine oder unzureichend Massnahmen ergriffen werden, werden die verpflichtete AkteurInnen vom Programm ausgeschlossen.

Für die Kommunikation nach Aussen geben wir Guidelines an die verpflichteten Akteurinnen heraus und überwachen deren Umsetzung. So darf das STS 2030-Logo beispielsweise nie auf Produkten der verpflichteten AkteurInnen verwendet werden.